Der Begriff SUV ist extrem dehnbar. Dazu gehören kleine, vierradgetriebene Vehikel ebenso wie gewaltige Karossen, die fürs Gelände sicher zu schade sind. Sports Utility Vehicle – das nämlich ist die Bedeutung von SUV – ist so schwammig wie der Begriff Herrenmode. So richtig definiert hat diese Fahrzeugklasse niemand – außer den Herstellern. Und von denen versteht jeder etwas anderes darunter.
Der ursprüngliche Einsatzzweck vom SUV
Gemeint ist nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner ein Fahrzeug, das sowohl normal straßentauglich, als auch fähig ist, offroad eine gute Figur zu machen. Und auf dieses offroad kommt es an. Speziell beim Verkauf. Vierradantrieb hat gewaltige Vorteile und das nicht nur im Gelände. Hierzulande schneit es im Winter gerne einmal. Die Traktion eines 4×4-Antriebs ist mit herkömmlichem Front- oder gar Heckantrieb nicht zu vergleichen. Dementsprechend ist dies ein Extra, welches von Käufern besonders gesucht ist. Die Varianten, welche lediglich konventionell angetrieben werden, bleiben im Käuferinteresse deutlich zurück, sind sie doch prinzipiell nichts anderes als ein Van mit weniger Platz.
Nun heißt aber die Fähigkeit, offroad zu fahren, nicht, dass häufiges Fahren abseits befestigter Straßen den Wert des zu verkaufenden SUV vergrößern würde. Im Gegenteil.
Zustand und Nutzung
Dass Lieferwagen geschunden werden und ihnen wenig Liebe zuteil wird, ist allgemein bekannt. Bei einem SUV hingegen sprechen wir von einem gehobenen Familienauto. Fahrten im Gelände sind strapaziös. Nicht nur für den Unterboden, dessen Verzinkung auf eventuell unschöne Art und Weise beschädigt werden kann, sondern vor allem für den Antriebsstrang. Kupplung und die Differentiale leiden unter dieser Art der Fortbewegung, zumal die SUVs keine echten Geländewägen sind. Manchmal ist der zuschaltbare 4×4-Antrieb sogar ohne zusätzliches Differential zwischen Front- und Heckantrieb verbaut. Die Verspannungen im Antriebsstrang sorgen für zusätzlichen Verschleiß.
Das alles wollen Käufer nicht sehen. Verschlammte Radkästen, Kratzer an den Schwellern oder sogar handfeste Dellen sollten also vor dem Verkauf beseitigt werden, sind sie doch ein untrügliches Indiz für rabiate Nutzung.
Wie ein anderer Wagen
Ansonsten gilt für SUVs all das, was auch für andere Familienautos gilt. Entscheidend für einen guten Verkaufspreis ist der Pflegezustand. Verschlissene Sitze und verwohntes Interieur drücken den Preis. Ebenfalls in Ordnung sein sollten Motor und Getriebe. Besonders die (siehe oben) relevanten Teile. In dieser Hinsicht ist der Halb-Geländewagen nichts anderes als jeder andere Gebrauchte auch.
Das heißt: Die Präsentation, im Internet etwa, sollte appetitlich sein, die Bilder sollten ansprechend und die Angaben zur Nutzung echt und nachvollziehbar sein. Auch ein ausgefülltes Scheckheft vom Markenhändler erweist sich als hilfreich. Sind all diese Punkte erfüllt, sollte einem erfolgreichen Verkauf des SUV nichts im Wege stehen.