Das richtige Klientel

Das richtige Klientel.
Nicht jeder mag rosa Autos – so finden Sie für jedes Auto das richtige Klientel.

So unterschiedlich die Autos, so unterschiedlich ist auch das Klientel. Das soll auch gleichzeitig die letzte Binsenweisheit hier gewesen sein. Tatsächlich aber unterscheidet sich die Herangehensweise beim Verkauf verschiedener Fahrzeuge oft erheblich. Fangen wir mit dem Normalfall an.

Familientauglicher PKW oder Van

Wobei zu dieser Klasse vollständigkeitshalber auch die SUVs gerechnet werden dürfen, deren Einsatzgebiet weit häufiger die Fahrt mit den Kindern zur Schule als schlammiges Offroad-Terrain sein dürfte.

Normale Autos bedienen eine normale Klientel. Menschen, denen oft der Gebrauchswert wichtiger ist als Image und Leistung. Dementsprechend bedient man sich hier auch der gängigen Wege, um den Wagen zu verkaufen. Online-Portale sind dazu ein probate Lösung, und ein Wagen, der etwa wie ein VW Golf eine große Käuferschicht anspricht, wird von einer großen Menge Menschen gesehen. Wenn der Preis stimmt, ist der PKW im Handumdrehen verkauft. Ein ähnlicher Effekt stellt sich bei Anzeigenblättern ein, die oft eine erstaunliche Reichweite und Zirkulation haben.

Ebenfalls eine Lösung, die von vielen genutzt wird, ist, den alten in Zahlung zu geben. Dabei lassen sich für den zu erwartenden Neuwagen oft erstaunliche, versteckte Rabatte aushandeln, die im überhöhten Ankaufspreis für den alten Wagen stecken. Voraussetzung ist natürlich der Wunsch nach einem Neuwagen.

Wenn der alte PKW eigentlich schon kurz vor der Schrottpresse steht, dann kann man vielleicht auch den Weg zum Fähnchen- und Kiesplatzhändler versuchen. Allzu viel sollte man sich davon jedoch nicht erwarten.

Tuning Objekte

Tiefer, breiter, schneller und oft grell lackiert, spricht eine andere Klientel an. So etwas verschreckt in aller Regel den normalen Kaufwilligen. Spoiler und Kriegsbemalung sind so speziell, dass man dafür eine spezielle Zielgruppe benötigt. Zwar kann diese ebenfalls im Internet oder in Anzeigenblättern gefunden werden aber weit sinnvoller dürften andere Wege sein. Wenn man Fisch verkaufen will, bringt man seine Ware zum Fischmarkt. Will man ein getuntes Auto loswerden, dann wendet man sich zielsicher an die Liebhaber solcher Preziosen. Und die findet man in Clubs, Online-Portalen für Tuning oder auch in Zeitschriften, die sich mit diesem Thema beschäftigen.

Oldtimer

Sinngemäß gilt hier dasselbe. Wie man Oldtimer richtig verkauft, behandelt ein weiterer Artikel. Aber auch hier gilt, dass man sich die richtige Klientel heraussuchen muss. Schließlich geht es hier nicht nur um den Preis, sondern auch um ideelle Werte, welche diese Autos weit über den Status eines Gebrauchsobjektes hinausheben. Die zuständige Klientel nennt man Liebhaber und diese Liebhaber sind gewöhnlich hervorragend organisiert. Und zwar ebenfalls in Clubs mit entsprechenden Online Portalen. Versorgt werden sie zudem mit Fachzeitschriften, die oftmals einen wichtigen Anhaltspunkt zur Preisgestaltung geben. Sich hier einen Käufer zu suchen, der das Objekt auch zu schätzen weiß, ist ratsam. Dasselbe gilt sinngemäß auch für Exoten.

Luxuskarossen

Hier kommt es extrem auf den Zustand an, denn gerade die teuren Autos verlieren rapide an Wert. Hat also das gute Stück schon einige Jahre auf dem Buckel, dann darf man getrost die normalen Kanäle benutzen und wird vermutlich erfolgreich sein. Handelt es sich aber um ein luxuriöses Fahrzeug neueren Datums, verschreckt der Kaufpreis oft den normalen Käufer. Hier wird betuchte Kundschaft gesucht und gerne einmal über Mundpropaganda gefunden. Es klingt vielleicht etwas merkwürdig, aber solche Wagen werden oft nur von denjenigen gekauft, die den Verkäufer persönlich kennen. Die richtige Strategie kann dann nur lauten, den Verkaufswunsch so vielen Menschen wie möglich in seiner näheren Umgebung mitzuteilen – Freunden, Bekannten und Geschäftspartnern. Ansonsten läuft man Gefahr, mit einer Fülle unseriöser und oft fast schon beleidigender Angebote überhäuft zu werden oder auf dem Wagen sitzen zu bleiben.